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Parkinson:
Symptome, Ursachen und Behandlung

Bei Parkinson handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns, die sich meist in einer Versteifung der Muskulatur äussert. Arme und Beine zittern auch im Ruhezustand. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, jedoch lassen sich die Beschwerden behandeln, so dass Erkrankte ein weitestgehend eigenständiges Leben führen können. Was die Parkinson-Krankheit ist, wie sie sich äussert und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, lesen sie unten.

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Morbus Parkinson oder Parkinson-Syndrom (engl: Parkinson-Syndrome) bezeichnet eine neurologische Erkrankung, bei der gewisse Nervenzellen im Gehirn beschädigt werden. Infolgedessen können diese den Botenstoff Dopamin nicht mehr produzieren, der für die Steuerung des Bewegungsapparates zuständig ist. Es kommt dann zu den charakteristischen Bewegungsstörungen, wie etwa einem langsamen, kleinschrittigen Gang und Zittern.
 
Das Durchschnittsalter zum Zeitpunkt der Diagnose liegt bei 60 Jahren. Männer erhalten diese genau so oft wie Frauen. In der Schweiz sind circa 15'000 Menschen von Parkinson betroffen.

Die Hauptsymptome der Parkinson-Krankheit sind:

  • Zittern (Tremor). Tremor kann in Ruhe- oder Stressphasen auftreten und wirkt sich meist auf einzelne Finger, Beine oder Füsse aus. Grundsätzlich können aber auch der Kopf und die Zunge, sowie der gesamte Körper betroffen sein.
  • Muskelsteifheit (Rigor). Das Ausführen von Bewegungen ist erschwert. Betroffene empfinden ein Gefühl von Widerstand beim Strecken und Beugen von Muskelpartien.
  • Verlangsamte Bewegungen. Besonders schwer fällt es, Muskelaktivitäten zu beginnen (Bradykinese), z. B. beim Losgehen. Auch eine Bewegungsblockade (Freezing) ist charakteristisch.
  • Störungen des Gleichgewichts (posturale Instabilität). Das Risiko, im Stehen oder Gehen nach vorne oder hinten zu fallen, ist erhöht. Das Resultat ist eine steife und gebeugte Ganghaltung.

Neben den für Parkinson charakteristischen Symptomen, die vor allem den Bewegungsappart betreffen, gibt es auch noch weitere Begleiterscheinungen. Einige von ihnen gehen mit einer Persönlichkeitsveränderung einher:

  • Depressionen
  • Halluzinationen
  • Sprachprobleme
  • Schlafstörungen
  • Demenz

Das Parkinson-Syndrom beruht auf einem Dopamin-Mangel, da die geschädigten Nervenzellen im Gehirn diesen Botenstoff nicht mehr produzieren können. Warum jedoch die Nervenzellen absterben, ist bis heute nicht ausreichend geklärt. Es können verschiedene Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. traumatische Hirnverletzungen, wie sie z.B. bei Boxern auftreten. Neben der Abnahme von Dopamin konnten Experten eine Zunahme von Acetylcholin feststellen – einem Botenstoff, der Signale im Körper weiterleitet. Infolgedessen könnte es zu verstärktem Tremor und Rigor kommen. 

Genetische Ursachen spielen eine untergeordnete Rolle. Es gibt zwar eine Gen-Mutation, die dafür sorgt, dass Parkinson innerhalb der Familie weitergegeben wird, jedoch ist das eher selten der Fall.

Parkinson ist nicht einfach festzustellen, da die Symptome häufig auch auf andere Krankheiten hindeuten können. Im Anamnese-Gespräch stellt der Mediziner daher zunächst Fragen zur Krankheitsgeschichte und zu den Beschwerden. Anschliessend folgt die körperliche Untersuchung in Form einer Körperhaltungs- und Bewegungskontrolle der Gliedmassen.
 
Im Rahmen der neurologischen Untersuchung werden noch die Reflexe und Empfindlichkeit der Muskeln überprüft. Zudem werden Betroffenen häufig Parkinson-Medikamente gegeben, um herauszufinden, wie diese darauf ansprechen. Auch bildgebende Verfahren, wie die Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MRT) des Gehirns kommen zum Einsatz, um z. B. einen Gehirntumor als Ursache auszuschliessen. Eine Ultraschall-Untersuchung (TCS) kann helfen, Parkinson im Frühstadium zu erkennen.

Parkinson lässt sich nicht vollständig heilen, jedoch kann eine passende Therapie die Lebensqualität der Betroffenen enorm verbessern. Diese Behandlung sollte auf jeden Patienten individuell abgestimmt werden.
 
Parkinson-Medikamente sind darauf ausgerichtet, den fehlenden Botenstoff Dopamin zuzuführen (L-Dopa) oder den Abbau von Dopamin zu hemmen (MAO-B-Hemmer, COMT-Hemmer). Auf diese Weise werden Beschwerden des Bewegungsapparates gelindert.
 
Falls die Arzneimittel keine Verbesserung erzielen oder die Beschwerden sehr stark sind, kann in manchen Fällen auch ein chirurgischer Eingriff erfolgen. Bei der tiefen Hirnstimulation (THS) wird eine Elektrode in einem bestimmten Teil im Gehirn angebracht, die diesen Bereich mit Stromimpulsen stimuliert – sie dient daher als Hirnschrittmacher.
 
Gegen die körperlichen Symptome können zusätzlich auch weitere Behandlungsmethoden wie etwa Physiotherapie, Logopädie oder Ergotherapie erfolgreich eingesetzt werden.
 
Komplementäre Therapiemethoden wie Akkupunktur können sich ebenfalls positiv auf die Beschwerden auswirken.

Parkinson-Erkrankte sind zum Zeitpunkt der Diagnose meist mittleren bis höheren Alters. Von da an ist die Entwicklung der Krankheit nicht genau vorhersehbar, da sie bei jeder Person anders verläuft. Im Frühstadium der Krankheit treten zunächst eher unspezifische Symptome auf, wie allgemeines Unwohlsein und Müdigkeit. 

Weitere Anzeichen können dann Zittern, verlangsamte Bewegungen oder auch eine gewisse Ungeschicklichkeit sein. Anschliessend folgen Probleme beim Gehen, bei der Aufrechthaltung sowie der Verlust der Kontrolle über Muskeln und Gelenke.

In den ersten Jahren nach Beginn der Behandlung wirken die Medikamente meist zuverlässig, weshalb sich die Beschwerden wenig äussern. Mit der Zeit lässt die Wirksamkeit der Arzneimittel jedoch nach. Als Folge schwankt die Intensität der Symptome über den Tagesverlauf häufig. Nicht-motorische Symptome wie Depressionen zeigen sich dann zum ersten Mal in diesem Stadium oder verstärken sich. Bei vielen älteren Patienten kommt eine Demenz hinzu.

In einer frühen Phase ähnelt die Lebensqualität von an Parkinson Erkrankten der von gesunden Menschen. Die Medikamente helfen, die Symptome zu unterdrücken. Lässt deren Wirkung nach und verstärken sich die Beschwerden, kann dies neben der körperlichen auch zu einer psychischen Belastung führen. Das Selbstvertrauen in den eigenen Körper schwindet und depressive Episoden können auftreten. 

In solch einem Fall kann eine Anpassung der Therapie hilfreich sein, die während eines stationären Aufenthalts in speziellen Parkinsonzentren vorgenommen wird. Auch Parkinson-Selbsthilfegruppen unterstützen Patienten und Angehörige dabei, die Herausforderungen des Alltags eigenständig zu meistern. 

Dennoch sollten Angehörige sich mit der Erkrankung rechtzeitig auseinandersetzen, um die betroffene Person bestmöglich unterstützen zu können. Im Endstadium sind diese meist auf Hilfe anderer angewiesen – vor allem im Hinblick auf Körperpflege oder Nahrungsaufnahme. 

Grundsätzlich ist die Lebenserwartung bei Parkinson annähernd so hoch wie die von gesunden Menschen.


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Parkinson Care Management

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Die Parkinson-Erkrankung stellt Betroffene und Angehörige im Laufe der Erkrankung vor grosse Herausforderungen. Unterschiedliche körperliche und geistige Symptome, komplexe Therapien und regelmässige Arzttermine bestimmen den Alltag.
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  • S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie: Idiopathisches Parkinson-Syndrom (Stand 2016), unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/030-010k_S3_Parkinson_Syndrome_Idiopathisch_2016-06-abgelaufen.pdf (Abrufdatum 31.10.22)
  • Berufsverbände und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland: Parkinson-Syndrom, unter: https://www.neurologen-und-psychiater-im-netz.org/neurologie/erkrankungen/parkinson-syndrom#c557 (Abruf: 31.10.2022)
  • Parkinson Schweiz: Was ist Parkinson, unter: https://www.parkinson.ch/parkinsonkrankheit/was-ist-parkinson (Abrufdatum: 31.10.22)
  • Universitätsspital Zürich: Parkinson, unter: https://www.usz.ch/krankheit/parkinson/ (Abrufdatum: 31.10.22)
  • Universitätsspital Bern: Parkinson, unter: https://neurochirurgie.insel.ch/funktionell-schmerz/parkinson (Abrufdatum: 31.10.22)
  • Berlit P.: Klinische Neurologie. Springer.Verlag. 4. Auflage 2020
  • Trenkwalder C.: Parkinson. Schattauer Verlag. 2. Auflage, 2015