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Burnout:
Symptome, Behandlung, Prävention

Für Burnout gibt es keine einheitliche Definition. Allgemein bezeichnet der Begriff aber einen tiefen seelischen und körperlichen Erschöpfungszustand, der über mehrere Monate hin anhält. In der Regel wird er auf berufliche Überlastung zurückgeführt, die Gründe können aber vielschichtig sein. Burnout-Fälle häufen sich vor allem im Umfeld von sozialen, helfenden Berufen. Frauen sind häufiger betroffen. Anhand welcher Symptome Sie einen Burnout erkennen und welche Therapieansätze es gibt, lesen Sie hier.

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Wer über Wochen und Monate erschöpft ist, sich ausgebrannt fühlt und Probleme hat, an Beruf- oder Privatleben teilzunehmen, leidet vielleicht an Burnout. Dieser Zustand bleibt auch nach Erholungsphasen – wie Urlaub – bestehen.
Burnout gilt nicht als eigenständige psychische Erkrankung. So existiert auch keine standardmässige Vorgehensweise, um die Diagnose zu stellen.
Der Job-Stress-Index 2020 von der Gesundheitsförderung Schweiz zeigt, dass fast ein Drittel der Arbeitnehmer unter erheblichem Stress stehen – ein Hauptmerkmal für Burnout. Zahlreiche Symptome weisen mitunter auf ein Burnout-Syndrom hin.

Das charakteristischste Symptom eines Burnouts ist die Erschöpfung. Dabei ist es wichtig, zu wissen, dass ein Burnout nicht von heute auf morgen auftritt. Beginn und möglicher Übergang zur Depression sind fliessend. Die Anzeichen umfassen neben den psychischen oft auch psychosomatische Merkmale.

Psychische Symptome

  • verringerte Leistungsfähigkeit
  • Angstzustände
  • Müdigkeit
  • Verlust sozialer Kontakte
  • Verlust von Empathie
  • Zynismus
  • negative Gedankenmuster wie Verzweiflung
  • Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit
  • erhöhter Konsum von Alkohol, Nikotin oder Koffein
  • sexuelle Probleme
  • Zorn, Aggression
  • Depression

Psychosomatische Auswirkungen

  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Muskelverspannungen
  • Erbrechen, Durchfall
  • geschwächtes Immunsystem, dadurch erhöhte Infektanfälligkeit
  • erhöhter Blutdruck
  • Herzrasen
  • Gewichtszunahme oder -abnahme

Viele dieser Merkmale überschneiden sich mit denen einer Depression.

Schlechte Arbeitsbedingungen und Stress im Job begünstigen den Zustand emotionaler Erschöpfung. Vor allem junge Menschen sind davon betroffen, wie der Job-Stress-Index 2020 zeigt: 42 Prozent der zwischen 16- und 24-jährigen Erwerbstätigen in der Schweiz liegen im kritischen Bereich, wenn es um die psychische Belastung geht. Die Gesundheitsförderung Schweiz rät Arbeitgebern deshalb dazu, das Augenmerk auf innerbetriebliche Massnahmen zu legen, die sich gesundheitsfördernd für die Mitarbeiter auswirken und so Stressprävention leisten.

Neben jungen Erwerbstätigen gelten folgende zwei Menschentypen als anfällig für Burnout:

  • Typ 1: Menschen mit wenig Selbstbewusstsein
  • Typ 2: Menschen mit viel Ehrgeiz und Zielstrebigkeit
Obwohl sich beide Typen in vielen Punkten unterscheiden, bestehen auch Gemeinsamkeiten: Beiden fällt es schwer, ihren Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Beide Typen suchen Anerkennung durch die Aussenwelt. Das innere Befinden ist abhängig von der Umwelt und somit sehr fragil.

Wer an Burnout leidet, kann neben den Massnahmen, die eine Therapie bereits beinhaltet, einiges tun, um die eigene Lebenssituation zu verbessern: 

  • Selbstliebe und Achtsamkeit: Hören Sie auf Ihre Bedürfnisse und nehmen Sie sich selbst bewusst wahr. Sie sind nicht weniger wert als die Menschen in Ihrem Umfeld.
  • Pflegen Sie ein soziales Netzwerk als Ausgleich zu beruflichem Stress und um Einsamkeit vorzubeugen.
  • Legen Sie Pausen am Tag ein.
  • Analysieren Sie Ihre berufliche Situation: Was können Sie optimieren, wo können Sie eigene Ansprüche überdenken und gegebenenfalls anpassen?
  • Stressmanagement: Erlernen Sie durch Coaching oder eine Therapie Methoden, um alte Denkmuster zu durchbrechen.
  • Entspannung bringen z. B. autogenes Training, Meditation oder progressive Muskelentspannung.
  • Eine gesunde Lebensweise kann Ihr Wohlbefinden steigern. Achten Sie darauf, Ihren Körper nicht unnötig zu belasten. Etwa durch Alkohol, Nikotin zu viel Zucker oder Koffein.
  • Bewegen Sie sich. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt Erwachsenen 150 Minuten moderate Bewegung in der Woche.
  • Finden Sie gesundheitsfördernde Routinen: Versuchen Sie z. B., jeden Tag um dieselbe Zeit schlafen zu gehen und ausreichend Stunden dafür einzuplanen.
  • Hilfe suchen: Sie sind nicht allein. Betroffene wie auch Angehörige können sich z. B. in Burnout-Selbsthilfegruppen austauschen.

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  • Job-Stress-Index 2020 über die Gesundheitsförderung Schweiz, unter: https://gesundheitsfoerderung.ch/ueber-uns/medien/medienmitteilungen/artikel/job-stress-index-2020.html (Abrufdatum 09.11.2022)
  • Korczak, D, Wastian, M., Schneider, M.: Therapie des Burnout-Syndroms. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI), unter: https://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta332_bericht_de.pdf (Abrufdatum 10.11.2022)
  • Burisch, M.: Das Burnout-Syndrom. Springer Verlag, 5. Auflage 2013
  • Robert Koch-Institut: Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, unter: www.rki.de (Abrufdatum: 10.11.2022)
  • Bewegungsempfehlungen der WHO, unter: https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/272722/9789241514187-eng.pdf?sequence=1&isAllowed=y (Abrufdatum 10.11.2022)
  • Selbsthilfegruppen finden, unter: https://www.selbsthilfeschweiz.ch/shch/de/selbsthilfe-gesucht/themenliste~thema~Burnout---Etat-d-epuisement-Burn-out~.html (Abrufdatum 10.11.2022)